Euro-Mediterranean

Nachdem 2004 in Cordoba/Spanien die ersten Kontakte geknüpft wurden, übernahm das Jugend- und Stadtteilzentrum Pelkum „Casino“ die Verantwortung für diese internationale Jugendbegegnung. Mit der ehrenamtlichen Hilfe vieler Hammer Bürger erledigten wir von der Antragsstellung und Planung über die Durchführung bis zur Abrechnung im Casino. Thema waren die drei verschiedenen Kulturen und ihre positiven Beiträge zum Aufbau einer friedlichen Gesellschaft.

 

Verschwiegen wurden aber auch nicht die großen Probleme, die sich ergeben, wenn Menschen ihre Kultur und ihre Normen als absolut, für alle verbindlich und nicht diskutierbar setzen (religiöser und kultureller Fanatismus). Mahnendes Beispiel aus deutscher Sicht war der Holocaust, mit dem wir uns intensiv beschäftigt haben.

Viele interessante und neue Methoden, mit denen sich die Jugendlichen auseinander setzten, wurden eingesetzt. Dadurch lernten sie sich auf tief gehende Weise respektieren und kennen. Die Atmosphöre war durchgängig sehr gut, alle hatten viel Freude und das nicht zuletzt durch die Unterbringung in einem Zeltcamp. Obwohl es der kälteste und nasseste August der letzten Jahre war, liess sich niemand die gute Stimmung nehmen. „We don't want complain about the weather like the germans always do.“ sagten ägyptische Jugendliche, ließen den wartenden Bulli links liegen und kamen nach 2 Kilometern Fußmarsch im strömenden Regen klatschnass in bester Laune im Camp an. Wo es maximal an 10 Tagen im Jahr regnet, macht niemand ein langes Gesicht über ein paar Tage Regenwetter – das war nur eine von vielen Erfahrungen, die wir in diesen Tagen machen durften und die uns zum Nachdenken brachten.

Für diese Jugendbegegnung erhielt das Jugend- und Stadtteilzentrum Pelkum „Casino“ am 15.10.2005 den "EuroMed Youth Award" in der Kategorie "Beste internationale Jugendbegegnung in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten"!

Dieser Award wurde anlässlich des 10jährigen Jubiläums der Barcelona Declaration überreicht, in der eine vertiefte Zusammenarbeit der EU-Länder mit allen Ländern vereinbart wurde, die rund um das Mittelmeer liegen.

 

Das Jugend- und Stadtteilzentrum Pelkum „Casino“ bedankt sich bei allen engagierten Helfern und Unterstützern, ohne deren Mithilfe und Großzügigkeit diese einmalige Auszeichnung nicht möglich gewesen wäre.

 

Wir sind sozusagen Europameister der interkulturellen Begegnungen, und das gleich mit unserer ersten Jugendbegegnung, die wir bis dahin in Hamm organisiert hatten! Die Frau des damaligen Staatspräsidenten Mubarak – ging halt nicht anders... – überreichte persönlich den Pokal. Die ägyptischen Jugendlichen, die an der Begegnung in Hamm teilgenommen hatten, taten alles, damit Karl in der Millionenmetropole Kairo nicht verloren ging. Sie brachten ihn die ganze Woche privat unter und kutschierten ihn in den freien Stunden durch ihre Stadt, in der das Leben in den Straßen bis weit nach Mitternacht pulsierte wie am Tag – nicht wie in Hamm, wo man fast überall nach 20 Uhr die Bürgersteige ohne Folgen hochklappen könnte. Die schönen Tage unter den Pyramiden waren ein toller Ansporn für weitere Jugendbegegnungen.

 

Da Jugendbegegnungen immer eine Sache der Gegenseitigkeit sind, aber unsere Partner es bisher nicht hinbekommen haben, selbst eine zu veranstalten und uns dazu einzuladen, haben wir nach einer zweiten Jugendbegegnung in 2007 die EuroMed-Aktivitäten erst mal auf Eis gelegt. Wir halten noch – zum Teil guten persönlichen – Kontakt, den wir auch aus dem Stand wieder für eine neue Jugendbegegnung in Hamm nutzen könnten, aber erst einmal sind die anderen dran!